Auf geht’s - der Reha-Blog 155 (Wdhl) Die Bedeutung der Nachsorge in der Rehabilitation
Für viele Kostenträger erscheint die Nachsorge nach einer Rehabilitation als ein zusätzlicher, möglicherweise unnötiger Schritt. "Es läuft ja doch ganz gut", ist ein häufig gehörter Satz. Einige glauben, dass eine telefonische Nachsorge ausreicht und genauso effektiv ist wie ein persönliches Treffen.
Die Sichtweise des Betroffenen und seiner Familie
Wenn man jedoch mit den Betroffenen und ihren Familien spricht, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Viele Patienten fühlen sich nach der Rehabilitation allein gelassen und haben das Bedürfnis, über ihre Fortschritte, Ängste und Bedenken zu sprechen. Die Familie, die oft eine zentrale Rolle in der Unterstützung des Patienten spielt, hat ebenfalls das Bedürfnis nach Klarheit und Anleitung.
Der Wert persönlicher Gespräche
Immer wieder ist sie ein Thema. Die Nachsorge. Für den Kostenträger stellt sich die Frage, ob das sein muss. Es läuft ja doch ganz gut. Kann man ja auch telefonisch klären. Könnte man meinen. Im Gespräch mit dem Betroffenen und der Familie stellt sich das Bild dann etwas anders dar. Und die Erfahrung zeigt: Persönliche Gespräche führen zu genaueren Ergebnissen als Telefonate und Videogespräche.
Es gibt eine Tiefe und ein Verständnis, das in persönlichen Gesprächen erreicht wird, das schwer zu replizieren ist. Die nonverbalen Hinweise, die in einem Face-to-Face-Gespräch wahrgenommen werden, können oft mehr über den Zustand des Patienten aussagen als Worte allein.
Grenzen von Telefonaten und Videogesprächen
Während Telefonate und Videogespräche sicherlich ihre Vorteile haben, insbesondere in Zeiten, in denen physische Treffen nicht möglich sind, haben sie auch ihre Grenzen. Nicht jeder Patient hat Zugang zu den notwendigen technologischen Mitteln oder fühlt sich damit wohl. Darüber hinaus gibt es Situationen, in denen Patienten sich weigern, an solchen Gesprächen teilzunehmen, was die Effektivität der Nachsorge verringert.
Zusammenfassend ist die Nachsorge ein entscheidender Aspekt des Rehabilitationsprozesses, der nicht übersehen werden sollte. Es ist wichtig, die Bedürfnisse und Perspektiven aller Beteiligten zu berücksichtigen und den bestmöglichen Ansatz für jeden einzelnen Patienten zu finden.
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