Auf geht’s - der Reha-Blog 163 Verständnis der Herausforderungen der Rehabilitation
In der Welt der Rehabilitation stellt das Schädelhirntrauma (SHT) eine besonders komplexe Herausforderung dar. Als erfahrener Reha-Manager, gebe ich in diesem Beitrag tiefe Einblicke in einen solchen Fall. Ich berichte von einem Unfallopfer, das vor Jahren einen schweren Autounfall erlitt, der zu schweren Becken- und Oberschenkelverletzungen sowie einem SHT führte.
Einführung in den Fall: Unfallopfer mit Schädelhirntrauma
Das Unfallopfer, versichert bei der Berufsgenossenschaft (BG), konnte seine Mobilität wiedererlangen, steht jedoch vor beruflichen Einschränkungen aufgrund einer eingeschränkten Tragefähigkeit. Sechs Jahre nach dem Unfall ist die Person nur in der Lage, wenige Stunden zu arbeiten. In mehreren ausführlichen Gesprächen, die ich führte, kamen wichtige Aspekte zur Sprache, wie die Haushaltsführung und die tägliche Routine. Diese Gespräche offenbarten, dass trotz der körperlichen Erholung, die kognitiven und organisatorischen Fähigkeiten des Unfallopfers beeinträchtigt waren und noch sind.
Die Rolle der Berufsgenossenschaft und die Bedeutung von MdE und GdB
Die BG hatte eine Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) von 30% festgestellt. Mit dem Unfallopfer diskutierte ich über die Unterschiede zwischen MdE und dem Grad der Behinderung (GdB), was zu der Erkenntnis führte, dass eine erneute Bewertung durch die BG sinnvoll sein könnte. Hierbei geht es um die Frage der Teilhabe und mögliche Unterstützung, wie die Bereitstellung einer Haushaltshilfe. Die Feststellung der MdE und des GdB ist entscheidend, da sie die Grundlage für die Gewährung von Unterstützungsleistungen bildet.
Teilhabe und Unterstützungsmöglichkeiten: Haushaltshilfe und Pflegegrad
Obwohl keine Pflegebedürftigkeit im klassischen Sinne vorliegt, wurden die Defizite in der Handlungsplanung, sowohl im Beruf als auch im Alltag, deutlich. Ich empfahl, in einem neurologischen Rehazentrum über einen Zeitraum von acht Wochen ein umfassendes Check-up durchzuführen, um zu beobachten, was das Unfallopfer leisten kann und wo Unterstützung benötigt wird. Dies soll helfen, die Arbeit und das tägliche Leben neu zu gestalten und die Gesamtteilhabe zu verbessern. Die Ergebnisse dieses Check-ups können entscheidend sein, um individuelle Teilhabe- und Rehabilitationspläne zu erstellen und die Lebensqualität des Betroffenen zu erhöhen.
Einen Rat gab ich dem Unfallopfer schon einmal für das Checkupverfahren mit. Eine Bilanz zu ziehen und die Probleme bei der Teilhabe aufzulisten und diese mit Beraterinnen und Beratern zu besprechen, sei es bei der BG, der Rentenversicherung oder anderen zuständigen Stellen. Dieser proaktive Ansatz kann entscheidend sein, um die richtige Unterstützung und Teilhabe im Leben nach einem Schädelhirntrauma zu erhalten. Es ist wichtig, dass Betroffene ihre Bedürfnisse klar kommunizieren und aktiv an ihrer Rehabilitation teilnehmen.
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